Am Wochenende ist unser Adventskalender von einer Schneewehe verschüttet worden. Wir sind immer noch mit den Bergungsarbeiten beschäftigt.
Apropos Ausgrabungen und Schnee, es gibt da einen Comic übers sonnige Ägypten und ein Städtchen unweit von Luxor, den man wirklich gelesen haben sollte.
„Chronik einer verschwundenen Stadt“ dokumentiert 15 Jahre, die das französische Künstlerpaar Golo und Dibou in Qurna verbracht hat.
Sie schildern aus unterschiedlichen Perspektiven ihr Kennenlernen, ihre Anfänge in Qurna und aus den persönlichen Schilderungen wird ein immer tieferes Eintauchen in die Geschichte und das Leben Qurnas. Der Tourismus in Luxor prägt das kleine Städtchen und wird ihm schließlich auch zum Verhängnis.
Denn Qurna und seine Bewohner müssen den touristischen Strömen Luxors weichen. Die ägyptischen Regierung beschließt, den ganzen Ort umzusiedeln.
Mit Witz und Hingabe an ihre Nachbarn und all die Menschen, mit denen sie ihr Leben teilen, erzählen Golo und Dibou von der Ohnmacht des Einzelnen gegenüber der ökonomischen und bürokratischen Logik des Staates und von der Faszination und ihrer Liebe zu Ägypten und seinen Bewohnern.
Es ist eine fesselnde und letztlich traurige Geschichte, aber die Chronik hält die Erinnerung an die kleine Stadt Qurna wach.
Chronik einer verschwundenen Stadt, Avant Verlag, HC, 200 Seiten, 24,95