Türchen # 1: Zuckerfisch # 7 (Zuckerfisch on the rocks)

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Hinter dem ersten Türchen unseres Adventskalenders verbirgt sich mit Naomi Fearn eine Künstlerin, die wir schon oft im T3 zu Signierstunden als Gast begrüßen durften.

Der bereits 7. Band des Evergreens „Zuckerfisch“ veröffentlicht die Zeitungsstrips vom Dezember 2007 bis Februar 2009.

Erneut zeigt Naomi Fearn in ihrem semiautobiografischen Strip, was den Zuckerfisch nunmehr seit über 10 Jahren ausmacht. Naomi Fearn beobachtet sich, ihr Leben und das ihrer Freunde und schildert dies mit einer leicht ironischen Distanz zu sich selbst, was zu urkomischen Gags führt, die den Leser mal schmunzeln, mal lächeln, mal lachen und mal Schenkel klopfen lassen. Doch dies ist nicht das Einzige, was den Zuckerfisch ausmacht.

Immer wieder besticht Naomi Fearn mit ihrem Erzähltempo, das sie geschickt variiert, und ihrem perfekten Timing. Beide Stilmittel setzt sie klug ein, um in der komprimierten Form eines Zeitungsstrips ihre Aussage oder ihre Pointe auf den Punkt zu bringen und so den Leser mitzunehmen. Wie immer lohnt sich ein Blick auf T-Shirt Aufdrucke oder den Hintergrund, denn nur so erschließt sich dem Leser oft erst der Clou eines Zuckerfischstrips.

Das fast schon traditionelle Vorwort des Zuckerfischs hat Naomi Fearn durch eine Zeichnung, die sie mit den beiden Hasen zeigt, ersetzt. Das Entscheidende an dieser Zeichnung ist wie so oft beim Zuckerfisch im Aufdruck auf Naomis T Shirt versteckt Dort heißt es „Gib nie auf!“ Nicht zuletzt hierfür steht Naomi Fearn mit ihrem Zuckerfisch.

Zuckerfisch # 7  (Zuckerfisch on the rocks), zwerchfell Verlag, 88 Seiten, 12 €

Ein Gedanke zu “Türchen # 1: Zuckerfisch # 7 (Zuckerfisch on the rocks)

  1. piracetam

    „Was wäre wenn …“, so heißt nicht nur eine (früher mal ziemlich gute) Comicserie bei Marvel Comics, sondern in diesen drei Wörtern offenbart sich auch immer wieder der zutiefst menschliche Selbstzweifel, das ‚kritisch-sich-selbst-gegenüber-sein’. (Längst haben solche Überlegungen im Zuge der possible worlds theory Einzug in die Wissenschaften gefunden, und die Frage „ Was wäre, wenn es wirklich Zeitmaschinen gäbe “ ist nun nicht mehr nur Nerds vorbehalten.) Aber gemeint ist damit auch der immer leicht revoluzerhafte Ruf nach Veränderung: „Was wäre wenn …“ wird somit zum Aufruf, zum Weckruf, wenn man so will, für die lethargischen Massen.

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