Polizisten finden eine junge Frau ermordet vor. Auf ihrer Schulter finden sie ein Tattoo vor, das ein „X“ darstellt. Sie identifizieren die Frau als Jean Grey, ein Mitglied der X-Men. Diese X-Men gelten als Kriminelle und die Polizisten machen keinen Hehl daraus, dass sie keine Lust verspüren, den Fall zu lösen.
Die X-Men wurden von Professor Xavier ausgebildet, der Psychiater ist und wegen Verbrechen in Ryker’s einsitzt, die man ihm erst noch nachweisen muss. Dort erhält Professor Xavier Besuch von Tom Halloway, einem Journalisten des Daily Bugle. Der Journalist versucht in diesem Fall zu recherchieren, da die Polizei nichts unternimmt. Professor Xavier gibt ihm einen versteckten Hinweis. Er soll Marie Rankin suchen.
Ein Mann, der sich selbst Angel nennt, findet die X-Men, die hiervon nicht begeistert sind.
Warren Worthington ist gestorben. Er hat Selbstmord verübt.
Chef der New Yorker Mordkommission ist Eric Magnus, der aber selbst bestechlich ist und für die Bruderschaft arbeitet, die heimlich New York regiert.
Sowohl die X-Men als auch die Bruderschaft suchen Marie Rankin, die Als Schlüssel im Machtkampf um New York gilt und jede Rolle in Sekundenschnelle annehmen kann.
Unterdessen findet Scott Käpt’n Logan, der als Mörder von Jean Grey gilt.
Logan sieht im Kampf gegen Scott schlecht aus, aber Angel hilft ihm, denn er glaubt an Logans Unschuld.
Peter Magnus, ein junger Polizist tötet Remy Le Beau, den Eigentümer des Spielcasinos. Er hat seine Schwester, Wanda, die Spielschulden bei ihm hat.
Eric Magnus ist wütend und besucht seinen Sohn im Gefängnis. Er sorgt dafür, dass er auf Kaution frei kommt und erteilt ihm gleichzeitig den Auftrag, Unus, den Unbestechlichen, der einen Zeppelin Flug gebucht hat, zu töten. Dieser Zeppelin explodiert unmittelbar nach dem Start.
Polizisten stürmen das Quartier von Peter Magnus und erschießen ihn. Eric Magnus fährt zum Hellfire Club und erschießt Sebastian Shaw, der ebenfalls in die Machtspiele um die Vorherrschaft in New York verstrickt ist. Im Hellfire Club kommt es auch zur Begegnung mit Jean Greys Mörder.
Fazit: Mit dem vorliegenden Band legt Fred van Lente eine Crime Noir Story im klassischen Stil vor. Obwohl man als Leser der X-Men des 616 Universums die Charaktere kennt, ist es nicht einfach, die Charaktere, die in der Story abrupt eingeführt kennen, zuzuordnen, da sie im Noir Universum doch neue Rollen einnehmen. So sind beispielsweise Eric Magnus Chef der New Yorker Mordkommission und Remy Le Beau kein Dieb, sondern Eigentümer eines Spielcasinos.
Wie es sich für eine klassische Crime Noir Story gehört, enthüllt sich erst nach und nach, wer wirklich auf welcher Seite steht und was ihn zu seinen Handlungen motiviert. Van Lente eröffnet hierfür reichlich viele Nebenplots, die erst im letzten Teil bei der Begegnung von Eric Magnus mit dem Mörder Jean Greys zusammengeführt werden. Der eine oder andere Handlungsstrang bleibt sogar offen. Offensichtlich setzt und hofft van Lente auf eine Fortsetzung seines Crime Noir um die X-Men, die fast ein bisschen zu kurz kommen.
Wer der Mörder Jean Greys ist und somit auch hinter den Kulissen beide Seiten gegeneinander ausspielt, möchte ich an dieser Stelle nicht verraten, denn der Kauf des Bandes kann auch aufgrund des Artworks von Calero, der sich mit seinem düsteren Stil dem Charakter der Story hervorragend anpasst, nur empfohlen werden.
Das Noir Universum ist und bleibt der unverkennbare Versuch Marvels, erwachsene Leser anzusprechen und so ein Gegenpol zum DC Label Vertigo zu bilden.
Marvel Noir: X-Men, 124 Seiten, SC mit Faltcover, 14,95 €