Spider-Man: Noir

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 Handlung: Polizisten stürmen den Daily Bugle und finden J. Jonah Jameson erschossen vor. Über ihm kniet Spider-Man, der von da an als sein Mörder gilt.

Ben Urich erinnert sich, wie er Peter Parker kennen lernte. May Parker, deren Mann Ben kurz zuvor ermordet wurde, hielt eine Rede, die sich gegen die politischen Verhältnisse richtete. Diese Rede wurde von den Vollstreckern unsanft abgebrochen. Ben Urich verhinderte Schlimmeres, indem er die Vollstrecker darauf aufmerksam machte, dass er über den Vorfall berichten würde.

Ben Urich holte Peter Parker später ab. Sie besuchten einen Nachtclub, der von Felicia Hardy geleitet wurde. Als Norman Osborn, der Kobold, mit den Vollstreckern auftauchte, verließen sie den Club.

Was Ben Urich erst später herausfinden sollte, ist, dass Peter Parker seinen ermordeten Onkel vorfand und dass er brutal zerfetzt wurde.

Ben Urich engagierte Peter Parker als Assistenten, der für ihn fotografierte. So fand Peter Parker heraus, dass sich die Männer des Kobolds unter der Menge befanden, die bei einem Hausbrand zusahen. Für Peter Parker war klar, dass es sich um die Brandstifter handeln musste. Dann erhielt Peter Parker einen Anruf. Der Kobold sollte eine geheime Lieferung erhalten. Peter Parker beobachtete das Geschehen und wurde dabei von einer seltsamen Spinne gebissen. Anschließend verfügte er über Superkräfte. Leider musste er auch beobachten, wie Ben Urich Geld von Norman Osborn erhielt, damit er nicht über seine Verbrechen berichtete, nachdem Peter Parker mit einer Maske verkleidet Norman Osborn aufforderte, seine Verbrechen zu beenden.

Doch Ben Urich wollte sein Leben ändern und kein Geld mehr von Norman Osborn annehmen. Wenig später wurde er ermordet, während sich Peter Parker sein Spider-Man Kostüm nähte.

Norman Osborn ist unzufrieden, weil J. Jonah Jameson nicht die Akten Ben Urichs über ihn finden konnte. Er denkt nach, wem Ben Urich so sehr vertrauen könnte, dass er ihm diese Akten anvertrauen würde.

Peter Parker wird zu Felicia Hardy gerufen. Sie verfügt über diese geheimen Akten. Sie fordert ihn auf, die Akten zu nutzen, aber keinesfalls dem Daily Bugle zu übergeben. Peter Parker ist wegen Ben Urichs Verhalten nach wie vor enttäuscht, aber Tante May erinnert ihn daran, dass er sich ihm gegenüber immer korrekt verhalten hat.

Norman Osborn will Peter in eine Falle locken und setzt den Geier auf Tante May an.

Spider-Man kommt gerade noch rechtzeitig an, um zu verhindern, dass Tante May vom Geier getötet wird. Norman Osborn lässt Felicia Hardy zu sich holen.

Dort kommt auch Spider-Man an, so dass es im Anwesen Osborns zu einem Showdown kommt.

Fazit: Mit Spider-Man: Noir legen Hine und Sapolsky eine Story mit vielen überraschenden Wendungen ganz im Stil der Crime Noir Klassiker vor.

Die Handlung ist konsequent in den 30er Jahren angesiedelt und auch im Stil der filmischen Vorbilder zumindest teilweise als Flashback, einem gängigen Stilmittel im Crime Noir Genre, erzählt. Überraschend ist hierbei höchstens, dass mit Ben Urich der Charakter ziemlich früh ums Leben kommt, aus dessen Sicht ein Großteil der Handlung erzählt wird. Überhaupt nutzt Hine den kreativen Freiraum des „Noir-Universums“ und geht nicht gerade kleinlich mit dem Tod um. Spider-Man verfügt zwar über Superkräfte, aber er scheit sich nicht, auch eine Waffe einzusetzen, so dass es sich auch insgesamt mehr um einen Krimi als um eine herkömmliche Superheldenstory handelt. Und genau das macht auch den Reiz des vorliegenden Bandes aus. Hine und Sapolsky nutzen hierbei mit Tante May, Peter Parker, Ben Urich, Norman Osborn oder auch Felicia Hardy Charaktere, die man als Leser des 616 Universums längst kennt. Dennoch erfinden die Autoren die Charaktere für ihre Story neu. Ben Urich ist korrupt, Peter Parker jähzornig, Felicia Hardy verrucht und Tante May engagiert sich in der Politik. Dieses neue Konstrukt wirkt ungemein erfrischend und funktioniert bestens.

Ganz bewusst habe ich die eine oder andere Wendung in der Handlung bei meiner Zusammenfassung ausgelassen, um dem Leser nicht das Vergnügen zu nehmen, das ich beim Lesen dieser Story hatte.

Das Noir Universum ist der deutliche Versuch Marvels erwachsene Leser anzusprechen, um so einen Gegenpol zum Vertigo Label von DC zu etablieren.

Auch die Macher Marvels scheinen vom Erfolg dieser Serie überzeugt, denn in den USA wurde eine Fortsetzung gestartet, während Panini die Veröffentlichung der übrigen Noir Stories um die X-Men, Daredevil und Punisher angekündigt hat.

Spider-Man: Noir, Panini, 108 Seiten (SC  mit Faltcover), € 14,95

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