Neu im Programm von Cross Cult – und natürlich bei uns erhältlich:

DAS UPGRADE 1: Wunder, Würfel, Weltfestspiele | Album | HC | 4 Farben | 64 S. | € 20,— | Ab sofort erhältlich
Die Story, die sich Sascha Wüstefeld und Ulf S. Graupner hier ausgedacht haben, ist speziell, hatte meinen Nerv aber sofort getroffen. Es geht um Ronny Knäusel. Dem ersten Anschein nach ist Ronny ein ganz gewöhnlicher Typ, der in der ehemaligen DDR aufwächst und dort augenscheinlich eine typische Laufbahn erlebt: Pioniere, FDJ, später NVA. Was ihn von den anderen unterscheidet, ist seine Gabe: Hört Ronny den Song “Palms in Sorrow” kann er teleportieren. Das erste Mal passiert das kurz vor Ronny’s Geburt. Die Schwestern der Entbindungsstation hören im Radio die Übertragung eines amerikanischen Rock-Konzerts. Als besagter Song von dessen Interpreten Cosmo Shleym gespielt wird, wird der kurz vor der Entbindung stehende Ronny kurzfristig auf dessen Bühne teleportiert, bis die Radioübertragung ein plötzliches Ende findet. Ronny, zurück im Mutterleib, wird schließlich geboren – und Cosmo Shleym begibt sich auf die Suche nach diesem Phänomen.
Bereits die Episode um Ronny’s Geburt liest sich so erfrischend und dynamisch, dass man einfach weiterlesen muss. Graupner und Wüstefeld erzählen hier eine wahrhaft vielschichtige Geschichte, die auf mehreren Zeitebenen erzählt wird, gerade so viele, um Ronny kennen zu lernen. Dabei öffnen sie gekonnt mehrere Handlungsstränge, die Lust auf mehr machen. Die Grundidee um einen ostdeutschen Superhelden ist eine raffinierte, denn Ronny ist nicht etwa Superheld im Auftrag des Systems, sondern Superheld des Volkes. Mit seiner Gabe erweist er sich als der ideale Fluchthelfer für Flüchtlinge der Republik. Doch das scheint nur die oberflächliche Geschichte in “Das UPgrade” zu sein. Ich habe das Gefühl, dass sich die Story um Ronny Knäusel und Cosmo Shleym zu etwas viel Größerem entwickeln wird. Und was hat die mysteriöse Pionierleiterin Frau Bergmann mit allem zu tun, die irgendwie nicht zu altern scheint?
Der dynamischen Erzählweise schließt sich die grafische Umsetzung, die in größten Teilen von Sascha Wüstefeld erarbeitet wurde, nahtlos an. Der cartoonige Stil Wüstefeld’s, der seine Schule bei Lona Rietschel vom Comicmagazin Mosaik hatte, passt hervorragend zu dieser Geschichte. Das Mosaik selbst bekommt schließlich einen kleinen Gastauftritt. Die erste Ausgabe endet mit einem Cliffhanger, der einem den Boden unter den Füßen wegzieht.
Die hochwertige Cross-Cult-Ausgabe kommt mit folgenden Features:
- Im Hardcover-Albenformat
- Mit neuem Cover
- Mit einer zusätzlichen Kurzgeschichte
- Mit Skizzengalerie