X-Round Up – die Sammelbände der letzten Wochen

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X-Roundup 8In den letzten Monaten ist eine ganze Reihe von Sammelbänden des X-Universums erschienen. Hierbei war die Qualität sehr unterschiedlich. Daher zu Beginn des Jahres hier ein kurzer Überblick der zuletzt erschienenen Bände.

X-Roundup 4All-New X-Men Vol. #3, „Out of their Depth“ von Brian Michael Bendis und Stuart Immonen

Jean Grey hat sich mittlerweile zur zentralen Figur der All-New X-Men entwickelt. Sie ist ein Beispiel dafür wie ein neuer Autor einer ikonografischen Figur neues Leben einhauchen kann. Während sich der pubertierende Scott Summers nicht aus dem Widerspruch seiner eigenen Überzeugungen versus der Taten seines erwachsenen Ichs lösen kann, entwickelt Jean Grey einen eigene Tiefe, die es sich lohnt zu verfolgen. Stuart Immonen liefert fantastische Arbeit ab. Eine tolle Serie.

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X-Roundup 5Uncanny X-Men Vol. #2, „Broken“ von Brian Michael Bendis, Frazer Irving und Chris Bachalo

Es bleibt dabei – Uncanny X-Men kann nicht in der gleichen Form überzeugen wie All-New X-Men. Die Gründe liegen hier weiterhin nicht im Skript von Bendis. Bendis erzählt eine düstere Geschichte von gebrochenen Helden, die ihren Schmerz nach außen projizieren und die Welt für ihre Probleme verantwortlich machen. Während seine Emmo Frost weiterhin hinter ihren Möglichkeiten bleibt sind Scott Summers und Magneto sehr überzeugend dargestellt. Das Problem der Serie bleiben die Zeichner. Ein Großteil der Geschichte spielt in der Hölle und Frazer Irving versucht diese vor allem durch verwaschene Computerfarben darzustellen. Leider funktioniert das nicht und die Panels sehen flach und leer aus. Wie im ersten Band schafft es Chris Bachalo auch im zweiten Band nicht der Atmosphäre des Skriptes gerecht zu werden. Zudem scheint Bachalo kein Interesse daran zu haben, unterscheidbare weibliche Figuren zu zeichnen. Man kann seine Emma Frost nur anhand der Frisur von seiner Alison Blair (Dazzler) unterscheiden. So bleibt Uncanny X-Men ein Comic mit einem guten Skript und einer mangelhaften Umsetzung.

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Wolverine and the X-Men Vol. #7, „The Hellfire Saga“ von Jason Aaron, Nick Bradshaw und Pasqual Ferry.

Großartig, einfach großartig. Dieser Comic ist schlicht großartig. The Hellfire Saga erzählt die Geschichte der Betriebsaufnahme der Schule des neuen Hellfire Clubs. Hier werden zukünftige Bösewichte von alten Bösewichten ausgebildet. Diese überdrehte Persiflage auf Hogwards mit Kursen wie „Höllenliteratur“ oder „PR für Psychopathen“ und einem Anti-Harry Potter in der Form von Quentin Quire ist einfach wunderbar. Gastzeichner Pasqual Ferry passt zudem optisch zur Serie. Dieser Sammelband funktioniert auch alleine, da die benötigten Vorkenntnisse eher gering sind.

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X-Roundup 1X-Men Vol. #1, „Primer“ von Brian Wood und Olivier Coipel

Ein toller Einstieg in die neue X-Men Serie von Brian Wood. Die rein weibliche Cast ist eine frische Idee und wird von zwei Meistern des Genres gut umgesetzt. Da die Geschichte direkt in „Battle of the Atom“ mündet war nicht viel Platz für ausgedehnten Stoff. Daher hat Marvel las Extra in diesen Sammelband den ersten Auftritt von Jubilee aus der goldenen Zeit von Marc Silvestrie mit aufgenommen. Empfohlen für alle X-Fans.

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X-Roundup 2Uncanny X-Force Vol. #2, „Torn and Frayed“ von Sam Humphries, Adrian Alphona, Dalibor Talajic und Ramon Perez.

Manchmal verstehe ich die Redakteure von Marvel nicht. Der erste Band von Uncanny X-Force war der beste X-Sammelband des Jahres. Tolles Skript mit toller Artwork. Nun kommt „Torn and Frayed“  und Sam Humphries liefert wiederum ein Skript ab, das als Zielgruppe eindeutig ältere Leser ansprechen soll. Aber anstatt Ron Garney bekommt die Serie gleich drei Zeichner, von denen lediglich einer fähig ist, einen solchen Titel zu gestalten. Adrian Alphona ist ein tolles neues Talent. Leider steht sein leichter, an Art Deco erinnernder Stil im krassen Gegensatz zu dem schwerfälligen, schmierigen Strich eines Ramon Perez. Heraus kommt ein Band, den man teilweise geniest – „Gold Dust Woman“ und „Never Going Back Again“ sind zwei tolle Hefte. Und teilweise fühlt man sich von den Zeichnungen erdrückt. Somit kann „Torn and Frayed“ zu keiner Zeit einen klaren Stil entwickeln. Dies ist ein Jammer, denn Humphries Skripte es verdienen, besser umgesetzt zu werden.

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X-Roundup 3Cable and X-Force Vol. #2, „Dead or Alive“ von Dennis Hopeless und Salvatore Larroca

Der erste Band dieser neuen X-Force Serie konnte leider nicht überzeugen. Die Geschichte sprang zu sehr herum und der große Bogen, dass Cable den Untergang der Welt vorhersieht, wurde nicht entwickelt. Letzteres geschieht auch diesmal nicht. Dafür rettet X-Force die Welt vor einem außerirdischen Angriff. Leider ist die Geschichte abstrus. Anstatt S.W.O.R.D. über die Bedrohung zu informieren und diese mit deren Hilfe abzuweren, wird ein intergalaktischer Kriegsverbrecher von X-Force aus dem Gefängnis befreit, um ihn dann durch einen sehr komplizierten Plot doch an die entsprechenden Stellen zu übergeben. Hopeless und Larroca liefern einen besseren zweiten Band ab. Aber die klaffenden Löcher des Skripts können nicht überdeckt werden. Cable and X-Force ist meiner Meinung nach der aktuell schwächste X-Titel.

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X-Roundup 6X-Men: Termination

In diesem Crossover endeten gleich drei Seitenserien des X-Universums – „Age of Apocalypse“, „Astonishing X-Men“ sowie „X-Treme X-Men“. Age of Apocalypse ist ein übersehener Juwel und Astonishing X-Men war unter der Führung von Marjorie Liu ein wirklich guter Titel. Das gleiche kann man leider von X-Treme X-Men nicht sagen. Daher schwankt die Qualität der unterschiedlichen Hefte dieses Sammelbandes deutlich. Immer wieder fallen die X-Treme X-Men Hefte negative auf. David Lopez sucht zudem als Zeichner der Rahmenhandlung von X-Termination weiterhin seinen eigenen Stil. Renato Alem liefert dagegen wieder atemberaubende Bilder und man kann nur hoffen, dass er sehr schnell eine neue Serie erhält. Zusammenfassend ist die Qualität der einzelnen Nummern zu unterschiedlich, als dass sich hier ein stimmiges Bild ergibt. Für X-Fans ist schön zu sehen, dass Charaktere wie der AoA William Stryker oder Captain Howlett jetzt fest im 616 Universum angekommen sind. Einige der Figuren sehen wir bei „Battle of the Atom“ wieder.

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